Die Bambuspflanze besitzt erstaunliche Fähigkeiten. Insbesondere ist sie für ihr schnelles Wachstum bekannt, das in der Tat seinesgleichen sucht, sich jedoch von Sorte zu Sorte unterscheidet. Das Material Bambus begegnet uns in immer vielfältigeren Zusammenhängen und ist weltweit im Einsatz.

In Ländern wie China hat Bambus als natürliche Ressource eine lange Tradition und ist in nahezu allen Lebensbereichen anzutreffen. In diesem Beitrag soll es vorrangig um das Material als Grund- und Baustoff für viele Dinge gehen und seine Eigenschaften im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Nebenbei bemerkt: Als Bambussprossen ist er ausserdem ein Lebensmittel und wird im Salat und als Beilage geschätzt.

Durch immer neue Produkte wird dem Bambus eine wichtige Rolle bei der Umgestaltung unserer Welt, hin zu einer ökologischeren zugeschrieben. Zwei eher neuere Beispiele sind etwa Bambuszahnbürsten oder Rasierer und Rasierhobel mit Bambusgriff. Im Badezimmer ersetzen Sie Artikel, die überwiegend aus Plastik bestehen und sollen nicht nur langlebiger, sondern auch umweltfreundlicher zu entsorgen sein.

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Herkunft und Verbreitung von Bambus

Bambus wächst in den Tropen und Subtropen. Er kommt auf allen Kontinenten, mit Ausnahme von Europa und der Antarktis vor. Je nach Zuordnung und Familie werden bis zu 1500 Bambusarten gezählt, manche krautartig, andere holzig. Sie wachsen ab Höhe Meeresspiegel bis in gebirgige Regionen von 4000 Metern.

Obwohl er hauptsächlich im asiatischen Raum verortet wird, kommen Arten fast im kompletten Gebiet Südamerikas und weiten Teilen Afrikas, abgesehen von der Sahelzone und Nordafrikas vor. Hierzulande wächst Bambus ebenfalls und wird etwa als Zierpflanze im Garten verwendet, allerdings benötigt Bambus eine Menge Wasser. Wie seine Verwendung im heimischen Garten zu bewerten ist, findet später in diesem Beitrag noch Platz.

Einordnung und Eigenschaften der Bambuspflanze: zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten dank rascher Wuchsgeschwindigkeit und Robustheit

Bambus ist, wie eben beschrieben, zwar holzartig und mitunter sehr stabil, aber gehört nicht zu den Bäumen. Er gehört als eigene Unterfamilie zu der Familie der Süssgräser. Daher sollte auch nicht von einem Bambusstamm gesprochen werden, sondern den Halmen, auch wenn diese eine erstaunliche Wuchshöhe erreichen.

Bekannt ist Bambus für ein enorm schnelles Wachstum, was ihn im Kontext von Nachhaltigkeit zu einem idealen Rohstofflieferanten macht. Manche Bambusarten wachsen bis zu einem Meter pro Tag! Daher steht Bambus für diese Eigenschaften auch im „Guinnessbuch der Rekorde“. Andere Sorten wachsen 30 bis 50 cm am Tag und das dauerhaft.

Hinzu kommt, dass sich das Wurzelsystem beziehungsweise das Sprossachsensystem (Rhizom) unterirdisch rasch ausbreitet und im Radius von 10 Metern schnell neue Pflanzen hervorbringen kann. Bambus wächst so rasant, da der Radius der Halme begrenzt ist und sie Segment für Segment lediglich in die Höhe schnellen. Wofür ein heimischer Baum 50, 60 oder 100 Jahre benötigt, das erreicht Bambus in wenigen Jahren oder Monaten.

Bambus ist sehr witterungsbeständig und lässt sich variabel verarbeiten. Abgesehen vom Plastikersatz wie beim Trinkhalm, werden mittlerweile sogar Musikinstrumente daraus gefertigt. Die bis zu 30 Meter hohen Bambushalme werden wie Holzstämme gefällt und zugeschnitten oder im Ganzen ihren Bestimmungen zugeführt.

Verwendungsmöglichkeiten als Baumaterial

Bambus dient seit jeher als Rohstoff für Hütten, Häuser und Dächer. Mittlerweile werden Werkstoffe aus Bambus gewonnen, die im modernen Hausbau verwendet werden. Das Material ist oftmals zäher als gängige Holzsorten und gilt hierzulande als innovatives Baumaterial, während es in Asien oft als „Holz der armen Leute“ galt.

Die Optik ist beliebt und Innenausstattungen im Bambuslook sind immer häufiger anzutreffen. Erstaunlicherweise dienen die extrem starken Bambusrohre sogar als tragende Elemente. Allerdings muss Bambus vor Nässe und Feuchtigkeit geschützt sein, weshalb Unterkonstruktionen unerlässlich sind und Bambus im Zusammenspiel mit anderen Materialien verbaut wird.

Als Platten und Bambus-Sperrholz dienen sie zum Auskleiden von Räumen sowie Fahrzeugen und werden bei Konstruktionen zum Erdbebenschutz angewandt. Ob als Fussboden oder leichter Baustoff – Bambus wird zunehmend für immer neue Anwendungsfelder erschlossen und dient als beliebter „Spielplatz“ für Ingenieure und Tüftler.

Weitere Verwendungsmöglichkeiten

Bambus erneuert und nimmt den Platz von etlichen Alltagsgegenständen ein. Er ersetzt Plastikzahnbürsten, Besteck, Geschirr, Trinkbecher, Trinkhalme und etliche andere kleine Gegenstände, die bisher aus Kunststoffen gefertigt werden und nun aus Bambus bestehen und kompostierbar werden.

Als Klangkörper für Musikinstrumente ergeben sich völlig neue Möglichkeiten und auch bei Deko- und Designgegenständen, Möbeln und mehr ist der Rohstoff beliebt. Im Haushalt werden Körbe, Taschen und Dosen aus Plastik durch eine nachhaltige Variante aus Bambus ersetzt. Sogar Brillenetuis und neuartige Bambustextilien bereichern die Auswahl ressourcenschonender Alternativen für Verbraucherinnen und Verbraucher.

In Zeiten der Energiewende ein Wort zu Bambus als Brennstoff. Obwohl die Energiegewinnung immer weiter umgebaut wird, hat Bambus zumindest im asiatischen Raum auch eine Bedeutung als Brennmaterial. Hierbei ist festzuhalten, dass sogenannte Bambus-Holzkohle eine zweieinhalbfach höhere Brenndauer als klassische Holzkohle besitzt. Diese Kohle ist unter anderem im Industrieland Japan noch häufig anzutreffen.

Ist Bambus daher in Sachen Ökologie, Ressourcen und Nachhaltigkeit das Nonplusultra?

Dieser Frage widmen wir uns in einer ehrlichen Zusammenfassung der Vor- und Nachteile dieses Rohstoffs in unserem letzten Punkt.

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Bambus: Bilanz des Naturmaterials unter Umweltaspekten

Ein Spoiler vorab: Bambus ist nachhaltig und überwiegend positiv zu bewerten. Allerdings kommt das auf die Art der Nutzung und die Umstände der Rohstoffgewinnung an sowie massgeblich auf den Transport.

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und Aufforstung ist wichtig. Der Bestand heimischer Wälder und deren Schutz darf ebenso wenig vernachlässigt werden wie der Schutz der Regenwälder, etwa in Brasilien. Mit Bambus kann eine zusätzliche Leistung erbracht werden, da ein holzähnlicher Rohstoff mit besten Eigenschaften gewonnen wird, der wesentlich schneller wächst und damit auch in grösserem Umfang geerntet werden kann.

Bambus verbraucht allerdings grosse Mengen an Wasser, an dem es in den Tropen nicht mangelt. Bambus in Europa oder sehr trockenen Regionen anzubauen, sollte daher unter diesem Gesichtspunkt genau überlegt werden. Abhängig vom Bedarf kann sich das lohnen, denn ein Mangel an lokalem Bambus ist Ursache für dessen grössten Minuspunkt: die Transportkosten.

Bambus als Pflanze in Asien, Afrika und Südamerika trägt, lokal genutzt, äusserst positiv zur CO2-Bilanz auf dem Planeten bei. Bambus bindet grosse Mengen an CO2 dank seines umfangreichen Wurzelsystems und der sogenannten Silikat-Zellen, die diese Pflanze besitzt. Sie schliessen den Kohlenstoff aus dem Treibhausgas ein und entfernen somit CO2 dauerhaft aus der Atmosphäre. Aufgrund langer Transportwege via Schiff wird die gute Bilanz jedoch häufig zu grossen Teilen aufgebraucht.

Dennoch zahlt sich die Nutzung aus, da die Produkte aus Bambus zusätzlich Plastik vermeiden, somit auch Böden und Meere schonen, und alle Artikel daraus einfach und schnell biologisch abgebaut werden können. Je ökologischer sich der Betrieb von Schiffen in Zukunft gestalten lässt, umso effizienter wird die Nutzung des Bambus hinsichtlich der Energie- und Umweltbilanz.

Bambus im Garten

Bambus im heimischen Garten – eine gute Idee? Bei wenigen Pflanzen ist Bambus, etwa als Zierstrauch, für den viele kleine Sorten genutzt werden, in Ordnung. Ferner wird Bambus als natürlicher Sichtschutz verwendet, Sauerstofflieferant und schnell wachsender Bestandteil der Gartenarchitektur.

Allerdings sind einige Dinge bei dessen Verwendung zu beachten. Neben dem schon erwähnten, verhältnismässig hohen Wasserverbrauch, birgt Bambus weitere Nachteile. So ist mittels in die Erde eingelassener Begrenzungen darauf zu achten, dass sich das Sprossachsensystem nicht zu weit im Garten oder gar bis in den Nachbargarten ausdehnt und wuchert.

Hinzu kommt der Mangel an Nutzen für heimische Tiere und Insekten. Kleine Säugetiere und Vögel können mit Bambus nichts anfangen und lassen sich dort nicht nieder. Auch Insekten wissen mit der fremden Pflanze oftmals nichts anzufangen und somit verbauen Gartenfreunde erwünschten Lebewesen mit dem Anpflanzen von Bambus unter Umständen wertvollen Lebensraum. Das gilt im Übrigen auch für weitere Exoten, deren Ansiedlung im Garten vielleicht schön aussieht, aber kontraproduktiv für die Artenvielfalt ist. Zu diesen Pflanzen zählen: Thuja, Kirschlorbeer undAffenschwanzbäume. Jeder Hobbygärtner sollte hierbei auf das richtige Verhältnis achten und sich lieber für eine heimische Pflanze entscheiden.

Fazit

Bambus ist ein vielseitiges Naturmaterial, das in allen Lebensbereichen eingesetzt wird und dieser Trend wird sich fortsetzen. Seine Verwendung trägt zu einer nachhaltigen Lebensweise bei. Bambusprodukte sind langlebig und schön, bieten eine tolle Haptik und sind daher für viele Alltags- und Deko-Gegenstände geeignet. Im Bauwesen und der Inneneinrichtung eröffnen Sie neue Möglichkeiten und schaffen sinnvolle Alternativen zu Holzarten, die länger zum Nachwachsen benötigen. Richtig eingesetzt, ist Bambus eine echte ökologische Alternative, nachhaltig und ressourcenschonend.

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